Innere Verdichtung mit Augenmass

Die 10 Mio-Schweiz ist in aller Munde. Tatsächlich bringt das rasante Bevölkerungswachstum auch Heisshunger mit sich. Eine weitere Zersiedelung unseres Landes – gerade im schönen, ländlichen Kanton Thurgau – ist nicht gewünscht, also heisst die Losung innere Verdichtung.

 

Wir machen mit. In Warth-Weiningen steht ein schönes MFH von uns; zwar etwas älteren Baujahrs, aber gut im Schuss und mit erschwinglichen Preisen für die 11 Wohnungen. Im bisher ungenutzten Dachgeschoss fänden zwei hübsche Kleinwohnungen Platz. Die Baubehörde signalisierte, sie wäre entsprechenden Baugesuch wohlgesonnen. Allerdings würde der Einbau von zusätzlichen zwei Wohnungen eine Erhöhung der Erdbeben-Sicherheit bedingen. Solche vertikalen Beton-Aussteifungen würden die Fassade komplett verändert und die Balkone der Bestandeswohnungen beeinträchtigen. Zudem wären die Massnahmen arg teuer. Die Kosten müssten natürlich auf die Wohnungsmieten umgewälzt werden; die neuen Wohnungen würden schlicht viel zu teuer. Damit rückt diese vermeintlich tolle Lösung einer inneren Verdichtung in den Bereich der Utopie.

 

Aber das MFH steht auf einem ordentlich grossen Grundstück. Zusammen mit innovativen Architekten haben wir nun eine Lösung gefunden, einen Ergänzungsbau mit sechs Familienwohnungen sowie eine Tiefgarage zu bauen. Und dies sogar so, dass weder die Bewohner des bestehenden Mietshauses noch die Nachbarn in ihrer Wohnqualität und Fernsicht beeinträchtigt werden. Mehr noch, die Gesamtsituation wird sich nach Fertigstellung der Ergänzungsbauten deutlich gefälliger präsentieren als heute. Entsprechend gab es auch keine Einsprachen und die Gemeinde erteilte gerne die Baubewilligung. Damit gelingt es uns nun doch, bestehendes Bauland besser zu nutzen und dem herrschenden Mietwohnungsmangel entgegenzuwirken.

 

Der Baustart ist dieser Tage erfolgt.


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